Bei wirklichem gutem Service mit Qatar Airways nach Bangkok geflogen, dort versucht in anderthalb Tagen möglichst viel von dieser riesigen Metropole zu erleben, zwischen Tourismus, Tradition und einem riesigen liegenden Buddha prunkvolle Tempel erlebt, durch Kanäle per Boot transportiert worden und dabei kleine Krokodile gesehen. Zwischenzeitlich noch für gute Preise Klamotten und Ausrüstung (Handschuhe, Schoner etc.) geshoppt. Am nächsten Tag mit dem Inlandsflieger Richtung Süden, in das kleine, aber eher unbekannte Khanom. Welcher legendäre Fighter lässt sich hier nieder, so fernab jeglichen Einflusses? Abends am Flughafen angekommen, noch eine Stunde mit dem Auto nach Khanom. Wir werden abgeholt, von eben jenem legendären Fighter Lakhin und einem seiner Freunde mit MiniVan. Gehalten im Halteverbot zum Einladen, egal, ist eh niemand mehr da. Ein Polizist kommt, möchte uns wegscheuchen, erkennt Lakhin und zeigt ihm seine Anerkennung – mein erster Gedanke, Lakhin ist absolut bekannt, nicht nur regional, sondern auch weit darüber hinaus. Erst kurz vor 23 Uhr Ortszeit kommen wir an, verteilen die Zimmer und bekommen in der kleinen Beach-Bar unserer Unterkunft noch etwas leckeres zu essen. Nach langem Flug und fieser Smog-Luft in Bangkok zieht es uns dann aber doch nochmal ins Wasser, von Erfrischung weit gefehlt, das Wasser ist fast so warm, wie die Luft, trotzdem schön. Erst am nächsten Morgen, als die Sonne schon wieder aufgegangen ist, erkennen wir, wie schön das alles hier ist, ein traumhafter Sandstrand, Palmen und sehr gute und saubere Luft erfüllt unsere Lungen. Am nächsten Morgen, wir fahren zum Camp, Lakhin holt uns ab, wir lernen die beiden anderen Trainer kennen, O und Bao. Zusammen mit Lakhin treiben sie uns ganz schön an, erst mit einer kleinen Aufwärmphase, Schattenboxen, dann weiter mit Clinchen oder Pratzentraining, später wird der Rest Energie an den Sandsäcken heraustrainiert. Das teils schwüle Wetter und der Jetlag gibt uns erstmal den Rest. Nach der zweistündigen Morgeneinheit gehts zurück, mit gemieteten Rollern, 5,00 € am Tag + Sprit, da kann man nicht meckern! In den Stunden zwischen der Morgeneinheit und dem 2. Training am Nachmittag wird irgendwie versucht wieder zu Kräften zu kommen, leckeres Essen in der Strandbar bestellen und mit frischen Kokosnüssen am Strand oder in der Bar faulenzen. Dann geht wieder los zum Nachmittagstraining, diesmal trainieren ortsansässige Thai-Jungs und -Mädchen mit. Da bekommen wir schon einen Vorgeschmack auf den Fitness-Unterschied und was es aus macht, an das tropische Wetter gewohnt zu sein. Meine vorher-nachher-Bilder sagen so ziemlich alles über meinen Zustand nach dem 2. Training des Tages. Nichtsdestotrotz finden wir die bald ziemlich sympathisch, was vor allem an der generell sehr respektvollen und lieben Art der Thais zu liegen scheint. Ein paar Tage später, es geht langsam auf das Wochenende zu, hat man sich so langsam an alles gewöhnt, auch der Magen verkraftet das ungewohnte Essen inzwischen besser. Man merkt, jeder der Trainer um Lakhin hat seinen eigenen Stil und achtet auch auf andere Dinge. Es macht Spaß mit jedem von ihnen zu trainieren, bei jedem einen anderen Aspekt des Muay Thai kennenzulernen. Gerade Lakhin achtet sehr genau auf kleinste Details der Körperhaltung und mahnt immer wieder zu Balance. Was wir aber alle recht schnell gelernt haben, der Satz „Muay Thai is pain“, kommt nicht von ungefähr. Aber, „when the pain is gone, you are harder“, lässt uns alle weitermachen. Die eine Thai-Creme oder auch Öl hilft uns beim genesen, bevor es dann wieder weitergeht. Sonntag ist Holiday – Trainingsfrei. Lakhin nimmt uns im Pickup mit, erst eine riesige Tropfsteinhöhle erkunden, dann mein persönliches Highlight, zu einem Tümpel, wo kleine Fische einem alle Unreinheiten von den Füßen knabbern, ohne dich zu verletzen, am Schluss gehts noch auf ne Bootstour, pinkfarbene Delphine erleben. Dann gehts auch schon wieder los mit dem Training. Schweißtreibend aber irgendwie doch besser im Schuss, wird’s so langsam, Bewegungsabläufe fließen nun einfach auch besser. Am Ende ist man froh, fast jedes der Trainings mitgemacht zu haben. An einem der letzten Abende sind alle zusammen essen gegangen, diejenigen, die Shirts der Sportschule dabei hatten, haben diese als Geste überreicht, was sehr gut angekommen ist. Dazu die absolut traumhafte Umgebung, die super netten Leute und auch der tolle Umgang innerhalb der Reisegruppe lässt mich das Camp schon sehr vermissen und ich möchte nächstes Jahr auch wieder unbedingt dabei sein!